01/09/2008

TV-Tipps zu Brasilien

Hier finden Sie die Fernsehsendungen der kommenden ein bis drei Wochen zum Thema Wälder Brasiliens aufgelistet:

Am 29.08.08 13:15 - 14:00 Uhr auf

phoenix: Auswandererträume in Brasilien

Ute von der Lieth besucht die junge Familie Eulen, die in Deutschland keine Perspektive mehr gesehen hat und in Brasilien eine Straußenfarm eröffnete. Der tägliche Existenzkampf ist hart, doch die Möglichkeit, den eigenen Träumen Gestalt zu geben, ist größter als in Deutschland.

Am 31.08.08 17:30 - 18:00 Uhr auf

ARD: Gott und die Welt: Nur noch Wasser für die Reichen? Brasiliens Bauern kämpfen um einen Fluss

Der weltweite Boom der Ökotreibstoffe entfesselt im Agrarland Brasilien einen erbitterten Kampf: Agroindustrie gegen Kleinbauern und Indianerdörfer, Zuckerrohrwüsten statt Anbau von Lebensmitteln. Der ständige Hunger nach neuen Anbauflächen treibt die Großunternehmen auch in die Trockengebiete des brasilianischen Nordostens und verdrängt die Bevölkerung, die seit Generationen dort lebt. Jetzt soll der Rio Sao Francisco, der zweitgrößte Fluss Brasiliens, mit einem gigantischen technischen Aufwand umgeleitet werden, um die neuen Plantagen zu bewässern. Noch mehr Vertreibungen, noch mehr Umweltzerstörung sind die Folge. Die Weltbank verweigert aus ökologischen Gründen eine Finanzierung des Projektes.

Mitten in diesem Konflikt kämpft der katholische Bischof Dom Luiz Cappio aus dem Bundesstaat Bahia gemeinsam mit der Landlosenbewegung gegen dieses Projekt. Als alle anderen Mittel versagen, tritt der 62-Jährige sogar in Hungerstreik. Doch die Regierung bleibt hart. Inzwischen hat das Militär das Gebiet besetzt, damit der Bau des 400 km langen Kanals beginnen kann. Trotzdem geht der Widerstand weiter: Bischof Cappio beendet zwar seinen Hungerstreik, aber kämpft jetzt mit anderen Mitteln gegen die Wirtschaftspolitik seines Landes.

Am 04.09.08 00:00 - 01:30 Uhr auf

SWR: Abenteuer Amazonas - Eine Reise durch den Regenwald

Der Amazonas - ein Fluss und ein Mythos. Die Filmreihe folgt ihm von seinen Anfängen in Ecuador und Peru quer durch Brasilien und durch den Regenwald bis zu seiner Mündung in den Atlantischen Ozean. Der Amazonas ist vom Volumen her der größte Fluss der Welt, 6.800 Kilometer lang, ein riesiges Wassersystem mitten in Lateinamerika. 190.000 Kubikmeter Süßwasser schießt der Amazonas pro Sekunde in den Atlantik, 23 mal mehr als die Wolga, der wasserreichste Strom Europas. 10.000 Flüsse nimmt er bis zur Mündung auf, darunter weit mehr als ein Dutzend, die länger sind als der Rhein. Manchmal schwillt er bis auf 100 Kilometer Breite an. Der Amazonas: Eine Sammlung von Weltrekorden.

Gerne spricht man von der "grünen Lunge" der Welt, wenn man an Amazonien denkt - das Gebiet rund um diesen riesigen Strom. Die grüne Lunge? "Wir kämpfen doch allein gegen alle", sagt Heriberto Gualinga, ein Quechua - Indianer aus Ecuador. Er lebt in dem Dorf Sarayacu, das sich schon seit Jahren gegen internationale Ölfirmen wehrt, die das Amazonas Gebiet erschließen wollen. 1.500 Kilogramm Sprengstoff sind von den Ölfirmen rund um Sarayacu vergraben worden. Die schöne heile Welt des Amazonas gibt es schon lange nicht mehr.

Und doch erlebt man sie noch, die traumhaften Begegnungen im Regenwald - etwa bei dem Volk der Zapara. Früh morgens setzen sie sich vor ihren Hütten zusammen und erzählen sich ihre Träume. Dazu trinken sie Chicha, ein leichtes Maniok-Bier, und deuten ihre nächtlichen Visionen. Aber kann man mit Träumen allein überleben? Das Volk der Cofanes im Nordosten Ecuadors würde antworten: nein. Denn in ihrem Gebiet wird Erdöl gefördert. In den riesigen Naturschutzgebieten mitten im Regenwald haben sich internationale Ölfirmen eingenistet.
(Sendung in der Nacht vom 4. auf den 5.)

Am 05.09.08 21:30 - 22:00 Uhr auf

3sat: 3satbörse: Thema: Brasilien

Brasilien, die größte Nation Südamerikas, legt gerade einen beachtlichen Aufstieg hin. Noch vor sechs Jahren drohte dem Land die Zahlungsunfähigkeit, heute hat es sich zur Boom-Nation entwickelt. Ob Soja, Zucker oder Eisenerz - Brasilien ist reich an Rohstoffen und profitiert von der weltweit steigenden Nachfrage. Das Land ist außerdem der größte Produzent von Biokraftstoffen. Brasiliens neue Hoffnung aber heißt Öl. Ein vor der Küste entdecktes Ölfeld soll so groß sein, dass das Schwellenland endgültig zur Energiesupermacht aufsteigen könnte.

Am 07.09.08 21:00 - 21:45 Uhr auf

phoenix: Begegnungen am Ende der Welt: Die geheimen Völker Amazoniens

Der Regisseur dieses Films, Erling Söderström, war seit frühester Jugend von den Erzählungen der Forschungsreisenden fasziniert und wollte selbst einmal in unbekannte Welten vordringen. Als er in den 90er Jahren dem Brasilianer Sydney Possuelo begegnete, nahm sein Vorhaben Gestalt an: Der Mann aus dem Norden wollte seine Furcht vor dem unermesslichen äquatorialen Regenwald überwinden und begleitete mit der Kamera ein Team der Indianerbehörde Funai in das weite Javari-Tal, ein Reservat von 8.520 Quadratkilometern.

Am 14.09.08 16:25 - 16:55 Uhr auf

WDR: Nur noch Wasser für die Reichen: Brasiliens Bauern kämpfen um einen Fluss

Am 15.09.08 19:00 - 19:45 Uhr auf

arte: Binnenschiffer: Unterwegs mit dem Versorgungsschiff auf dem Rio Paraguay

Der Rio Tapajós ist einer der größten Nebenflüsse des Amazonas. Der mächtige Wasserlauf ist an seinem Oberlauf im Norden Brasiliens bis zu 18 Kilometer breit und gilt als einer der schönsten Flüsse im Amazonasregenwald. Für die Menschen in den abgelegenen Dörfern entlang des Rio Tapajós ist er der einzige Transportweg.

Das Ärzteschiff "Abaré" - in der Sprache der Tupi-Indianer "der sich kümmernde Freund" - bringt den Menschen medizinische Versorgung. Fabio Tozzi leitet die moderne Krankenstation und leistet mit einem eingespielten 35-köpfigen Team die dringend benötigte medizinische Hilfe. Für den Chirurgen und Abenteurer aus São Paulo ist die zweiwöchige Fahrt mit dem Ärzteschiff eine Herausforderung. Der 50-Jährige kann sich nicht mehr vorstellen, seinen ungewöhnlichen Arbeitsplatz auf dem Schiff gegen den Alltag in einem Krankenhaus einzutauschen. Täglich bewältigt der Arzt den Ansturm der Patienten auf dem Schiff, macht Hausbesuche in den Dörfern und kümmert sich gleichzeitig um sein Team und die Schiffsmannschaft.

Alle an Bord müssen während der 400 Kilometer langen Flussfahrt viele Entbehrungen hinnehmen und ein hohes Arbeitspensum bewältigen. Die Schiffsmannschaft ist ständig im Einsatz, um die Ärzte sicher zu den Dörfern zu bringen. Obwohl Fabio Tozzi und sein Team große medizinische Hilfe leisten, reicht sie dennoch nicht aus. Für viele Patienten bleibt wenig Zeit, anderen können die Ärzte gar nicht helfen. Die Dokumentation zeigt den ungewöhnlichen Alltag des Arztes und seiner Kollegen auf der "Abaré". Sie taucht aber auch ein in die Lebenssituation der Menschen in den Flussdörfern - eine Flussfahrt mit freudigen, nachdenklichen und aufregenden Momenten in der Welt Amazoniens.

Am 16.09.08 00:30 - 01:00 Uhr auf

h3: 2.000 Kilometer auf dem Rio Paraguay. Reise durch ein wildes Land

Paraguay, ein faszinierendes und abwechslungsreiches Land, wird durch den Río Paraguay in zwei Hälften geteilt: den Gran Chaco im Westen, eine dünn besiedelte und unwirtliche Dornbuschsavanne, und den bevölkerungsreichen Oriente im Osten mit der für seine Schmugglerware berüchtigten Hauptstadt Asunción.

Filmautor Thomas Aders befährt den Fluss von der Mündung im Süden bis an die Grenze zu Brasilien im Norden. In der Hauptstadt spricht er mit dem früheren Bischof Fernando Lugo, der sich zu der Zeit bei der Präsidentenwahl anschickte, der seit Jahrzehnten regierenden korrupten Colorado-Partei erstmals die Macht zu entreißen. Aders macht sich ein Bild von den deutschstämmigen Mennoniten, die im rauen, entlegenen Chaco ihrer altevangelischen Täuferreligion nachgehen und nebenbei eine äußerst profitable Milchindustrie geschaffen haben.

Er besucht schließlich den Indiostamm der Chamococos im Feuchtgebiet des Pantanal im Norden. Die Reise verläuft entlang des Río Paraguay, auf Schnellbooten, Tuckerkähnen und einem uralten Marktschiff, durch Landstriche, die von der unbarmherzigen Hitze verdorrt sind, und durch solche, die vor Leben blühen.
(Sendung in der Nacht vom 16. auf den 17.)

Weitere Sendungen, die nicht direkt zum Thema passen, aber vielleicht auch von Interesse für Sie sind:

Am 31.08.08 09:10 - 09:40 Uhr auf

arte: Wo du herkommst ... Brasilien

Kondwani Moraes ist zwölf Jahre alt und lebt in London. Väterlicherseits Brasilianer, mütterlicherseits Angolaner reist er nach Brasilien, um mit seinem Großvater Weihnachten zu feiern. Er verbringt ein paar Tage in São Paulo, wo er mit seinem neuen Freund Van Clare erlebt, dass es Menschen gibt, die vom Müllsammeln leben. Dann reist er weiter in den Norden, teilt ein paar Tage das Leben einer brasilianischen Familie, um schließlich Neujahr in der wild-exotischen Kolonialstadt Salvador da Bahia zu verbringen.

Am 06.09.08 09:10 - 09:40 Uhr auf

arte: Wo du herkommst ... Brasilien

Am 06.09.08 22:40 - 00:05 Uhr auf

arte: Schwarzer Vogel, stilles Kind (Mutum)

Sandra Koguts Film über das Ende einer Kindheit beruht auf dem Roman "Campo General" des brasilianischen Schriftstellers João Guimarães Rosa. Der Regisseurin gelingt mit ihrem Filmdebüt ein einfühlsames Porträt des kleinen brasilianischen Jungen Thiago, der die Welt der Erwachsenen mit Staunen beobachtet, sie aber nicht verstehen kann. Erst als er seine Familie und seine Heimat verlassen muss, begreift er seine früheren Beobachtungen und verliert gleichzeitig seine kindliche Unschuld.

"Schwarzer Vogel, stilles Kind" wurde bereits mit zwölf Preisen, unter anderem dem Cinema Brazil Grand Prize, dem Coxiponé Award und einem Spezialpreis des Deutschen Kinderhilfswerks ausgezeichnet. Vergangenes Jahr wurde "Schwarzer Vogel, stilles Kind" in der Quinzaine-Reihe in Cannes präsentiert.

Am 17.09.08 14:45 - 15:30 Uhr auf

3sat: Sao Paulo - Der pulsierende Magnet

In Sao Paulo leben rund elf Millionen Menschen, 20 Millionen sollen es im Großraum der Metropole sein. Wenn man die Paulistanos nach ihrer Stadt fragt, wird niemand von einer Hölle sprechen. Klar gibt es Dinge, die stören können, wie in jeder anderen Megacity auch - der Verkehr, die schlechte Luft oder auch die Kriminalität. Aber es würde auch niemand ernsthaft sagen, Sao Paulo sei eine schöne Stadt. Da hat die Rivalin 400 Kilometer nördlich, Rio de Janeiro, mehr zu bieten.

Sao Paulo aber ist der Puls Lateinamerikas. Die Stadt ist der Ort, an dem Träume in Erfüllung gehen können, sie ist Magnet für Menschen aus allen Teilen der Welt, und sie allein verschafft Brasilien den Anschluss an die westlichen Industrienationen.

Ein Fünftel des brasilianischen Bruttosozialprodukts wird in Sao Paulo erwirtschaftet. Sao Paulo ist größter deutscher Industriestandort außerhalb Deutschlands.

Alle schwören, Sao Paulo sei so sicher oder unsicher wie jede andere Metropole auf der Welt. Trotzdem leben die, die es sich leisten können, hinter hohen Zäunen und Stacheldraht, haben private Sicherheitsdienste und gepanzerte Wagen. Gefährlich sind Blitzüberfälle an roten Ampeln oder kurzzeitige Entführungen, bei denen die Opfer mit Waffengewalt gezwungen werden, Banken anzufahren und Geld abzuheben. Um in dieser Stadt zu leben und zu überleben, braucht man Strategien, und jeder sucht seine eigenen.

Fonte: Tropenwaldnetzwerk Brasilien

Nenhum comentário: